Polysemie und homonymie als erscheinungsformen der asymmetrie des sprachlichen zeichens
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КОНСТАНТИНОВА, Анастасия, МИЛКАН, Елена, СУЛАК, Софья. Polysemie und homonymie als erscheinungsformen der asymmetrie des sprachlichen zeichens. In: Роль образования в подготовке конкурентоспособных специалистов. Студенческие исследования, Ed. 3, 28 aprilie 2016, Comrat. Комрат 2016г: Научно-исследовательский Центр «Прогресс» при Комратском госудаврственном университете, 2016, pp. 91-94.
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Роль образования в подготовке конкурентоспособных специалистов. Студенческие исследования 2016
Conferința "Роль образования в подготовке конкурентоспособных специалистов. Студенческие исследования"
3, Comrat, Moldova, 28 aprilie 2016

Polysemie und homonymie als erscheinungsformen der asymmetrie des sprachlichen zeichens


Pag. 91-94

Константинова Анастасия, Милкан Елена, Сулак Софья
 
Комратский государственный университет
 
 
Disponibil în IBN: 22 noiembrie 2019


Rezumat

Unter Polysemie oder Mehrdeutigkeit versteht man die Fähigkeit des Wortes mehrere mit einander verbundene Bedeutungen zu besitzen und dementsprechend verschiedene Gegenstände zu bezeichnen. Die Polysemie ist eine weitverbreitete Erscheinung in verschiedenen Sprachen, die meisten Wörter einer Sprache sind vieldeutig: ausziehen - das Hemd ausziehen einen Zahn ausziehen einen Tisch ausziehen die Wurzel ausziehen die Kinderschuhe ausziehen Ein Lexem tritt in neue Kontexte, in neue Umgebungen. So entstehen neue Sememe durch metonymische Verschiebungen und metaphorische Übertragungen. Z.B. haben viele „Klimawörter― metaphorische Sememe, die gesellschaftliche Sachverhalte widerspiegeln: politisches Klima, politische Atmosphäre, Sturm der Entrüstung. Polysemie kann auch durch Bedeutungsentlehnungen entstehen. Unter dem Einfluss des lateinischen casus übernimmt das deutsche Fall eine zusätzliche Bedeutung – „grammatische Kategorie des Nomens―. Das Wort ist damit polysem geworden. Polysemie entsteht auch dann, wenn ein bereits veraltetes Wort wieder in den lebendigen Sprachgebrauch übernommen wird und sich eine neue Bedeutung herausbildet. Das Wort Truhe trat mit dem Gegenstand. Heute wird es wieder für die Gegenstände verwendet, die gemeinsame Formen haben: Tiefkühltruhe, Wäschetruhe. Homonyme sind Wörter mit gleichem Lautköper und verschiedenen Bedeutungen, zwischen denen kein Zusammenhang besteht. Es gibt zwei Hauptwege der Bildung von Homonymen: 1) der Zerfall der Polysemie; 2) die zufällige Übereinstimmung des Lautkomplexes verschiedener Wörter oder ihrer Formen. Der Zerfall der Polysemie, d.h. der Abbruch der Verbindung zwischen lexikalischsemantischen Varianten eines Wortes führte zur Entstehung einer großen Anzahl von Homonymen.Z.B.: das Schild - die Schilder (вывеска) der Schild - die Schilde (щит) Weitere Beispiele für Homonyme sind folgende Wörter: lesen – чистить lesen – перебирать der Lauf – бег der Lauf – ствол Homonyme können infolge phonetischer Prozesse entstehen, wenn die Wörter verschiedenen Ursprungs infolge des Lautwandels zufällig gleichlauten: der Ball 〈 ahd. balla – verwand mit lateinischem Wort follis ( мяч). der Ball – vom franz. ball (бал). das Reis 〈 mhd. ris (ветка) der Reis – vom italienischen riso (рис). Zum Auseinanderhalten der Homonyme dienen folgende Mittel: a) die Gabelung der Pluralbildung: das Band – die Bänder (ленты) das Band – die Bande (узы: die Bande der Freundschaft) b) die Gabelung des grammatischen Geschlechts: die Heide – die Heiden (луг, пастбище) der Heide – die Heiden (язычник) c) die Gabelung des grammatischen Geschlechts und der Pluralbildung der Kiefer – die Kiefer (челюсть) die Kiefer – die Kiefer (сосна) d) die Wortbildung ist auch ein Mittel zur Differenzierung der Homonyme. der Mund (рот) der Mund (защита) Die Arten von Homonymen: 1) Homophone – sind Wörter, die gleiche lautliche Formen haben, aber verschiedene Bedeutungen: die Strauße (букет) die Strauße (птица страус) die Weise (способ) die Waise (сирота) 2) Homographen – sind Wörter, die gleich geschrieben werden, aber verschiedene Bedeutungen haben: der Preis (цена, приз),die Mutter (мать, гайка). 3) Homoformen – sind Wörter, bei denen die Wortformen zufällig übereinstimmen. Ich führe diese Arbeit (1.Per, Sng, Pras, Ind.) Die Mutter sagte, er führe morgen nach Moskau (3.P., Sng. Prat. Kon-v). Einige Fälle von Homonymie. Nhd. Enkel „nepos― und nhd. Enkel „(Fuß)knöchel―. Von diesem Homonymenpaar ist der Träger der Bedeutung „Fußknöchel―, ahd. ankal und enkil, mhd. enkel eine diminutive Ableitung zu ahd. anka, während das Wort für „nepos―, spät ahd. einincbili, mhd. eninkel, enenkel und, etwa seit dem 14. Jahrhundert, enkel eine Verkleinerung zu ahd. ano ist; der in mittelhochdeutscher Zeit eingetretene Gleichlaut ist nicht total, denn das Wort für „nepos― hat bis zum heutigen Tag in den Mundarten mehrere abweichende Formen bewahrt. Von unserem Homonymenpaar hat R. Liebich kurz und bündig behauptet, dass diese beiden Wörter sich in der mundartlichen Verbreitung gegenseitig ausschließen. Aber heute ist es nicht schwer zu zeigen, dass diese Wörter jedenfalls nicht überall sich gegenseitig ausschließen. In der Schriftsprache können wir deutlich den konsequenten Rückzug von Enkel ―Knöchel― beobachten. Dieses dem ganzen deutschen Sprachgebiet ursprünglich bekannte Wort wird noch in frühneuhochdeutscher Zeit von vielen Schriftstellern: bei Hans Sachs, Burkhard Waldis verwendet und von Wörterbuchverfassern herangezogen. Und in der heutigen Schriftsprache wird es, falls überhaupt berücksichtigt, als mundartlich bezeichnet. Bei der Betrachtung der Formen von Enkel „nepos― in den suddeutschen Dialekten fällt es auf, dass es unter ihnen viele Varianten gibt, die sich von Enkel „Fußknöchel― lautlich abheben: so z. B. tirol. enichel, enichlein. Im Rheinischen ist enkel „Knöchel―, „Rist des Unterschenkels―, wo der enkel sitzt― durchaus lebendig; enkel „nepos― dagegen wird hier meistens umschrieben durch Zusammensetzungen wie enkeltochter, enkelsohn. Im Luxemburgischen sind sowohl enkel „Knöchel― als auch enkel „nepos― vorhanden, aber auch hier wird für „nepos― gewöhnlich enkelchen verwendet. Im Schlesischen Enkel „Fußknöchel― ist üblich in den norddeutschen Mundarten. Enkel „nepos― ist wieder im Süden des Gebiets zu Hause. Das niederländische Wort für „Fußknöchel― ist, wie im Niederdeutschen, enkel. Die beiden Wörter schließen sich zwar nicht überall gegenseitig aus, aber eine gewisse, keineswegs genaue Verteilung des deutschen Sprachgebiets zwischen ihnen ist eine schon früh bemerkte Tatsache, und vor allem: in einigen Gegenden, wo sie nebeneinander leben, ist die Koexistenz keine friedliche, sondern hier herrscht eine ausgesprochene Neigung zu Zusammensetzungen, zum lautlichen Ausweichen und zur Meidung eines der betreffenden Wörter. Diese Unruhe wurde in das Leben des Wortpaares offenbar durch die Homonymie hineingetragen, und zwar trotz der disparaten Bedeutungen dieser Wörter, die die Gefahr einer Verwechslung minimal erscheinen lassen.