Zum Wesen der russischen geschlechts-spezifisch markierten Phraseologismen
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PASTUHOVA, Natalia. Zum Wesen der russischen geschlechts-spezifisch markierten Phraseologismen. In: Tradiţie şi modernitate în abordarea limbajului: Materialele colocviului comemorativ international consacrat aniversării a 65-a de la naşterea profesorului Mircea Ioniţă, 25 noiembrie 2006, Bălţi. Bălţi: Universitatea de Stat „Alecu Russo" din Bălţi, 2006, pp. 172-173. ISBN 978-9975-50-014-2 .
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Crossref
CERIF

DataCite
Dublin Core
Tradiţie şi modernitate în abordarea limbajului 2006
Colocviul "Tradiţie şi modernitate în abordarea limbajului"
Bălţi, Moldova, 25 noiembrie 2006

Zum Wesen der russischen geschlechts-spezifisch markierten Phraseologismen


Pag. 172-173

Pastuhova Natalia
 
Staatliche Alecu-Russo-Universität Bălți
 
 
Disponibil în IBN: 24 martie 2020


Rezumat

Die Frage nach der Existenz geschlechtsspezifisch markierter Phraseologismen im Deutschen und im Russischen wurde lange vernachlässigt. Im Deutschen galt das deutsche Idiom Haare auf den Zähnen haben in der Phraseologieforschung als Paradebeispiel, weithin auch als das einzige Beispiel für eine geschlechtsbedingte Restriktion („auf Frauen zu beziehen“). Jochen Sternkopf untersucht die Frage nach geschlechtsspezifisch markierten Phraseologismen nur anhand einer sehr begrenzten Materialbasis. Die umfangreichste Studie über geschlechtsmarkierte Phraseologismen macht Elisabeth Piirainen, deren Materialbasis anhand von drei phraseologischen Wörterbüchern gesammelt worden war. Dabei sammelt sie rund 120 Phraseologismen, die auch heute noch eine Geschlechtsmarkierung aufweisen. Im Russischen hingegen gibt es bis jetzt noch keine Untersuchungen, die Phraseologismen nach der Geschlechtsspezifik untersuchen.  Im Mittelpunkt unserer Untersuchung stehen also 173 von uns aus zahlreichen lexikographischen Quellen gesammelten geschlechtsspezifisch markierten Phraseologismen des Russischen. Bei der Absonderung der geschlechtsmarkierten Phraseologismen aus dem ganzen Korpus des Wörterbuches und deren Einbezug ins Korpus der Untersuchung haben wir uns in erster Linie auf die Angaben des Definitionswörterbuches gestützt. Da es aber in vielen Fällen an den nötigen Hinweisen auf die geschlechtsbedingten Gebrauchsrestriktionen mangelte, ließen wir uns bei der Auswahl der Belege nicht selten vom Sprachgefühl leiten. Bei einerAnzahl von Phraseologismen war es die Bildlichkeit der Phraseologismen, die für die Einschließung ins Korpus ausschlaggebend war. Auf der Suche nach den geschlechtsmarkierten Phraseologismen richteten wir uns sowohl nach den Komponenten Mann-Frau, Weib, Braut-Bräutigam, Mädchen als auch nach den Konstituentengruppen Verwandschaftsbeziehungen, Eigennamen, Kleidungsstücke. Bei der Analyse und Klassifikation der russischen Phraseologismen bedienen wir uns der von E. Piirainen vorgeschlagenen Typologie der geschlechtsspezifischen Phraseologismen. Die Geschlechtsmarkierung beruht auf den Kriterien: 1. die aktuelle Bedeutung des Phraseologismus 2. die Bildlichkeit des Phraseologismus, durch die die Restriktionen auf das männliche/weibliche Geschlecht bedingt sind. Innerhalb dieser zwei Hauptgruppen ergibt sich eine Unterteilung in erstens biologisch-physiologisch und zweitens soziokulturell bedingte Ursachen der Restriktion.Zu der I. Untergruppe (Geschlechtsspezifik aufgrund der aktuellen Bedeutung; Phraseologismen mit den biologisch-physiologischen Ursachen der Restriktionen) gehören 45 Phraseologismen, die auf biologisch-physiologische Spezifika des Mannes oder der Frau referieren. Die Phraseologismen innerhalb dieser Untergruppe lassen sich in weitere Mikrogruppen unterteilen: die Phraseologismen der 1. Mikrogruppe zeichnen sich durch ihre Referenz auf das äußere Erscheinungsbild aus (коломенская верста, косая сажень в плечах), die Phraseologismen der 2. Mikrogruppe auf die Reproduktion (быть в интересном положении, быть на сносях) und die Phraseologismen der 3. Mikrogruppe beziehen sich auf die spezielle Bereiche der biologischen Geschlechtlichkeit (пойти по желтому билету). Neben den „selbstverständlichen“ Restriktionen aufgrundder Biologie des Menschen finden sich einige Phraseologismen, deren geschlechtsspezifische restriktionen auf dem soziokulturell bedingten Referenzbereich beruht. Diese Phraseologismen bilden die umfangreichste Untergruppe innerhalb der ganzen Klassifikation. Da sie unterschiedlichegesellschaftliche und kulturelle Werte anschneiden und versprachlichen, haben wirsie konventionell in 5 Mikrogruppen eingeteilt: 1. Einschätzung der Kleidung, des Äußeren und des Ganges (ходить гоголем, мало каши ел) 2. Allgemeine Charakteristik der Frau/des Mannes (кисейная барышня) 3. Rollenverteilung/Machtverhältnisse in der Familie (вить веревки) 4. Berufliches (морской волк) 5. Vorgeschriebene Verhaltensweisen (волочиться за юбками). Die Klassifikation der Phraseologismen, deren Geschlechtsrestriktion in der Bildlichkeit der Phraseologismen bedingt ist, wird im Rahmen der biologisch-physiologisch bedingten Ursachen der Restriktion durch die Optionen „sekundäre Geschlechtsmerkmale“ und „Früchte“ erweitert. Im Rahmen der soziokulturell bedingten Ursachen der Restriktion wird die Klassifikation durch vier Mikrogruppen vervollständigt: “Kleidung“, „Menschliche Verhaltensweisen, verglichen mit der Tierwelt“, „Bestimmte Gesten“ und „Andere Gegenstände“.