Damit alle Prozesse im medizinischen Bereich effektiv und qualitativ ablaufen können, fordert es gute Struktur und Organisation des gesamten Systems im Gesundheitswesen global und local in den medizinischen Einrichtungen. Um qualitative Vorgänge zu pflegen sind spezielle Werkzeuge für Organisatoren, Ärzte und Pflegepersonal zu handhaben. Ein wichtiges Werkzeug der Qualitätssicherung (QS) ist das Critical Incident Reporting System CIRS – ein internes Fehlermeldesystem für die Krankenhäuser Berlins, der schon über 10 Jahren geführt wird. Die Einführung eines anonymisierten Fehlermeldesystems, geschaffen um voneinander zu lernen welche Prozesse im beruflichen Alltag zu verbessern sind, wäre auch für Entwickelnde Länder sehr wichtig. Das Netzwerk wird betreut von der Ärztekammer Berlin (ÄKB) und vom Zentrum für Qualität in der Medizin. Damit die Stroke-Units allen Qualitätsicherungensvorgaben entsprechen und die Leading-Experten Up-to-Date sind, findet monatlich eine Schlaganfallregistersitzung in der ÄKB statt. Repräsentiert von Schlaganfallexperten aller 17 Berliner Stroke-Units. Ein Register, der die wichtigsten Daten aller Schlaganfallpatienten beinhaltet, ist eine vielversprechende Basis für die Qualitätskontrolle der Stroke-Care in Berlin und ein bedeutender Anfangspunkt wissenschaftlicher Recherchen. Die statistische Auswertung erfolgt auf Vertragsbasis durch die Universität Würzburg. In der ÄKB ist ein permanenter Ansprechpartner in Fragen bezüglich des Schlaganfallregisters und des übergreifenden CIRS-Berlin Networks immer offen für ein Dialog unter Experten um Verbesserungsvorschläge aufzunehmen. Die Planung eines möglichen Registers in Moldova und eines ausgewählten Ansprechpartners würde der Verbesserung der qualitätssichernden Maßnahmen fördern. Zu anderen Qualitätssicherung- und Qualitätmanagement-Projekten der ÄKB gehört das Berliner Herzinfarktregister, Peer-Review in der Intensivmedizin und der Transfusionsmedizin und andere. Bei einem kollegialen Peer-Review werden Kollegen aus anderen Klinken eingeladen, um über die Schulter für einen Tag zu schauen und schließlich eine Analyse der ablaufenden Prozesse mit Verbesserungsvorschlägen aus eigener Sicht bereitzustellen. Dies wird in unserem klinischen Alltag noch nicht praktiziert. Wäre aber möglich durchzuführen. Von diesem Werkzeug der QS würden die Ärzte und Leiter auch interdisziplinär profitieren. Um die Kenntnisse auf dem Gebiet der QS zu profundieren, werden von der ÄKB 3Wöchentliche Kurse für Ärztliches Qualitätsmanagement für Spezialisten angeboten, die von ihrem Krankenhaus für QS beauftragt sind. Im Rahmen dieses Kurses werden Grundkenntnisse und wichtige Informationen über die Qualitätssicherung, Organisation, Projektplanung und Projektführung beigebracht und ein neuer Einblick in die Betriebskommunikation offenlegt. Zum Abschluss des Kurses sind alle Teilnehmer beauftragt einen Abschlussbericht zusammenstellen, der dazu beitragen soll die gesammelten Kenntnisse zu strukturieren, und nochmals darauf eingehen wie ein Projekt von Anfang und bis zum Erfolg zu führen ist. Die Prüfung am Ende dieses Kurses ermöglicht Ärzten unter den Teilnehmern den Anspruch auf die Zusatzbezeichnung Ärztliches Qualitätsmanagement. Der Kurs ist sehr gut gestaltet mit übergreifenden und aufeinander abgestimmten, komplementären Vorträgen, vorgestellt von sehr kompetenten Lektoren aus verschiedenen Ausschüssen, Verbänden und Organisationen, die eine wichtige Rolle in der Gestaltung der Gesundheitsszene spielen (BÄK, G-BA, KÄV, AQUA, etc – Kompetenzorgane im Deutschen Gesundheitswesen). Die Teilnahme am Kurs von Kollegen aus Drittstaaten würde ihnen ermöglichen im eigenen Land zur QS mit erworbenen Kompetenzen dem Gesundheitswesen beizutragen. Die Fragen der Qualität ärztlicher Dienstleistungen und der Patientensichereicht sind von großer Bedeutung im deutschen Gesundheitswesen und bekommen seit 2001, als dies in die Rechtsgrundlage – den §137 des Sozialgesetzbuches V eingetragen wurde, immer mehr Aufmerksamkeit und dementsprechend zur Verfügung stehender Ressourcen und ist auch für die Öffentlichkeit ein aktuell erhaltenes Thema. Das Qualitätsbüro Berlin, in dessen Lenkungsausschuss auch die ÄKB eintritt, ist auf Landesebene zuständig für organisatorische Tätigkeiten um die Qualitätssicherung in den Krankenhäusern. In unserem Land übernimmt die Rolle des Qualitätsbüros die Statistische Abteilung des Gesundheitsministeriums, das mit Daten operiert, die von den Krankenhäusern übermittelt wurden. Ein eigenständiges Organ für landesweite QS fehlt in Moldova. Das deutsche QM und QS System im Gesundheitswesen bietet viele anspruchsvolle und effektive Werkzeuge, deren Umsetzung in unser System nach der Anpassung an landesspezifische Besonderheiten und der aktiven Involvierung des Ministeriums für Gesundheit zu positiven Veränderungen für die autochthone QS führen könnte.