Conţinutul numărului revistei |
Articolul precedent |
Articolul urmator |
642 1 |
Ultima descărcare din IBN: 2019-05-24 09:32 |
Căutarea după subiecte similare conform CZU |
902/904(498+5) (1) |
Arheologie (937) |
Preistorie. Vestigii preistorice, artefacte, antichități (2097) |
Vestigii culturale ale diferitelor perioade istorice (3383) |
SM ISO690:2012 GOGÂLTAN, Florin, IGNAT, Ana. Transilvania şi spaţiul Nord-Pontic. Primele contacte (cca 4500-3500 a. Chr.). In: Tyragetia. Serie nouă, 2011, nr. 1(20), pp. 7-38. ISSN 1857-0240. |
EXPORT metadate: Google Scholar Crossref CERIF DataCite Dublin Core |
Tyragetia. Serie nouă | ||||||
Numărul 1(20) / 2011 / ISSN 1857-0240 /ISSNe 2537-6330 | ||||||
|
||||||
CZU: 902/904(498+5) | ||||||
Pag. 7-38 | ||||||
|
||||||
Descarcă PDF | ||||||
Rezumat | ||||||
Siebenbürgen und der nördliche Schwarzmeerraum sind zwei Regionen mit unterschiedlichen historischen Gegebenheiten. Obwohl sie räumlich nicht sehr weit voneinander entfernt sind, trafen sie sich nur gelegentlich unmittelbar. Wie wir im weiteren sehen werden, stellten die Ostkarpaten niemals eine unüberbrückbare Schranke dar,
haben aber trotzdem zwei Welten mit verschiedener kultureller Identität von einander getrennt. Die unterschiedliche geographische Umwelt wirkte sich ausschlaggebend auf den Habitatstypus, die wirtschaftlichen Tätigkeiten, die soziale Entwicklung usw. aus. Die reichen Naturschätze Siebenbürgens (Salz, Kupfer, Gold) haben diese Entwicklung ebenfalls geprägt. Die historische Entwicklung der beiden Provinzen verlief folgendermaßen: Siebenbürgen war immer an den Süden, die Mitte oder den Norden Europas orientiert, während der nördliche Schwarzmeerraum für das Brodeln des weiten asiatischen Raumes empfänglich war oder nach dem Reichtum jenseits der Karpaten langte. Bei dieser Gelegenheit werden wir jene Momente synthetisch analysieren, über die angenommen wird, daß die beiden Welten, die lokalen Ackerbauern im innerkarpatischen Raum bzw. die nordpontischen Hirten sich getroffen haben. Zeitlich habe ich mich auf die frühe und mittlere Kupferzeit beschränkt (cca. 4500 - 3500 v. Chr.), um anschließend die Problematik der späte Kupferzeit und Bronzezeit (nach 3500 - cca. 1000 v. Chr.) zu behandeln. Die Existenz von Kontakten zwischen den Gemeinschaften der Kupferzeit in Siebenbürgen und der nordpontischen Welt könnten theoretisch auf zwei Arten strukturiert werden: kollektiv und individuell (Abb. 1). Der kollektive Kontakte setzt das friedliche Einsickern von kleinen Gruppen von Individuen sowohl von Siebenbürgen her über die Ostkarpaten als auch aus der umgekehrten Richtung voraus. Auf dieser Ebene konnten die Wirkungen nur lokal bleiben. Selbstverständlich können die gewaltsamen Kampagnen von kurzer oder langer Dauer nicht ausgeschlossen werden, die ähnlich Folgen haben konnten. Die Viehzucht mit doppelte Fernweidewirtschaft oder die Transhumanz, wie Defi nition dieser Begriffe in der rumänischen ethnographischen Literatur fi nden, ist eine andere Form des kollektiven Kontaktes, der nicht immer archäologische Spuren hinterläßt, hätte nur von Siebenbürgen zur nördlichen und nordöstlichen Schwarzmeerküste verlaufen können. Die tiefste kollektive Einwirkung hatte aber die massive Migration von Gemeinschaften. Selbst wenn die Problematik der „Indoeuropäer“ aus der Sicht von V. Gordon Childe, die sich in aufeinanderfolgenden Wellen über Mitteleuropa ergossen hätten, wird sie heute differenzierter betrachtet; die Erscheinung der Tumuli und eines spezifi schen Bestattungsinventariums in Bulgarien, Serbien, Ungarn oder Rumänien wird von der großen Mehrheit der Fachleute als Folge der unmittelbaren Anwesenheit von Steppenbevökerungen in dieser Region betrachtet. Die individuellen Verbindungen setzen den Verkehr von Gütern wie Rohstoffe oder Fertigprodukte zwischen den
beiden Räumen voraus. Man spricht somit von der Verwendung von Gesteinen aus Siebenbürgen durch die Precucuteni Cucuteni-Tripolie Gemeinschaften. Zu diesen Beziehungen können noch andere Formen der individuellen beschränkten Kontakte zwischen den beiden Welten hinzugefügt werden: die privaten Reisen von Eingeweihten
oder Ehebeziehungen. Die kollektiven und individuellen Kontakte zwischen den beiden Räumen erleichtern den Transfer oder die gegenseitige Diffusion von technologischen Neuerungen, wirtschaftlichen Tätigkeiten oder sozialen Strukturen. Als Fazit der vorhin dargestellten kann behauptet werden, dass die ersten direkten iwe indirekten Kontakte zwischen den Ackerbauergemeinschaften aus Siebenbürgen und einer Bevölkerung nordpontischer Herkunft um die Zeit nach 4300 v. Chr. stattgefunden haben. Die Mehrheit der Fachleute haben Beziehungen zwischen den Gräbern von Decea Mureşului und Feldioara mit denen der für den nordwestpontischen Raum kennzeichnenden Suvorovo-Gruppe aufgestellt. Wir haben ebenfalls gesehen, das es auch nennenswerte Unterschiede gibt, die wir als Einflüsse seitens des lokalen Millieus deuten können. Aus der Sicht dessen, was wir bislang kennen, sind wir genötigt, diese älteren Entdeckungen wie auch die jüngeren, wie die Siedlung von Şeuşa als Beweis des Eindringens von nordpontischen Steppenvölkern nach Siebenbürgen zu akzeptieren. Es scheint, als hätten sich diese den neuen Bedingungen schnell angepasst und dass sie von der lokalen Bevölkerung im Laufe von zwei-drei Generationen assimiliert wurden. Noch schwerer zu interpretieren sind die isolierten Entdeckungen von abstrakten und zoomorphen Zeptern (Văleni, Hărman, Vinţu de Jos), der vierlappigen Steinkolben (Decea Mureşului, Feldioara, Cetea, Găleşti, Grădişte, Şard), der Steinaxt aus der „Alba Iulia”-Zone oder des Gefässes in der Tradition von „Cucuteni C” von Şeuşa. Wenn auch die Anzahl der Zeptern aus Siebenbürgen geringer ist, so übersteigt die Zahl der vierlappigen Steinkolben bei weitem die anderen Gebiete. Es ist wahr, dass drei Gegenstände nur in Decea Mureşului und einer in Feldioara in Bestattungskontexten entdeckt wurden, die man als „ockroman” bezeichnet. Kolben wie jener von
Şard scheinen jedoch von lokaler Produktion zu sein. Der bereits erwähnte stilisierte Knochenzepter, der im Tell Gumelniţa A2 von Ciolăneştii din Deal, Kreis Teleorman, entdeckt wurde, kann allerdings als ein Beispiel dafür betrachtet werden, was Adaptierung und Technologietransfer bedeuten. Deshalb dürfen wir nicht in jedem Gegenstand, der zu diesen Kategorien gehört, den Beweis einer nordpontischen physischen Präsenz sehen. Mit Sicherheit wird der vor Kurzem angelaufene Beginn von grossangelegten Rettungsgrabungen in Siebenbürgen zu neuen Klärungen bezüglich des Einfl usses führen, den die nordpontischen Hirtengemeinschaften auf die lokale
Bevölkerung in Siebenbürgen gebracht haben. Entdeckungen wie jene von Şeuşa könnten ihren Platz im kulturellen Schema der frühen/mittleren Kupferzeit aus Siebenbürgen fi nden. Nach der Hälfte des 4. Jahrtausends v. Chr. wurden die direkten und indirekten Kontekte zwischen Siebenbürgen und der nordpontischen Welt reaktiviert. Sie markierten die nennenswerten Änderungen im Bestattungsritus und -rituals der Coţofeni-Gemeinschaften wie auch der späteren kulturellen Äusserungen vom Beginn der frühen
Bronzezeit. |
||||||
|